Es gibt einige Faktoren die für die korrekte Belichtung verantwortlich sind bzw. diese beeinflussen.
Blende, Belichtungszeit, ISO Wert, Belichtungskorrektur, Belichtungsmessung.
Eine Kamera belichtet eine Bild automatisch indem sie den Mittelwert alle Pixel errechnet bis das Ergebnis 50% grau entspricht. Es macht also im Automatikmodus durchaus einen Unterschied welche Art der Belichtungsmessung gewählt wurde, und ob auf einen dunklen oder einen hellen Bildbereich gemessen wurde. Deshalb ist es für Kameraautomatiken unwahrscheinlich kompliziert eine schwarze Katze vor einer schwarzen Wand korrekt zu belichten, oder eben eine Braut vor einer weisen Wand. Beides wird im Automatikmodus vermutlich zu einer falschen Belichtung führen. Deshalb sollte im Automatikmodus ein Bildbereich der relativ neutral von der Belichtung ist, gewählt werden.
Automatikprogramme sind gut, solang sie funktionieren. Wenn man sich mit den Grundlagen der Fotografie nicht auseinandersetzt, ist man schnell aufgeschmissen, wenn die Kamera mal nicht das macht, was man von ihr eigentlich möchte.
Deshalb macht es Sinn, die Automatikprogramme mal zu verlassen und den Modus A- Av (aperture value - Blendenpriorität) zu nutzen oder auch komplett manuell im Modus M zu üben. Bei der Blendenpriorität wählt der Benutzer die gewünschte Blende aus, und die Kamera ermittelt die nötige Belichtungszeit. ist also auch eine Art Automatik. Auch Fotografen bei Hochzeiten arbeiten schon mal damit.
Ist das Bild überbelichtet bedeutet es, dass zu viel Licht auf den Sensor gefallen ist. Also war entweder die Belichtungszeit zu lang, der ISO Wert zu hoch eingestellt, Belichtungskorrektur wurde versehentlich hoch gesetzt oder die Belichtungsmessung wurde verstellt. In diesem Fall, sollten die Einstellungen überprüft und ggf. korrigiert werden.
Alleine deshalb schon, lohnt es sich, auch ein wenig mit den Grundlagen der Fotografie zu befassen, damit man selbst eingreifen kann, wenn die Kamera mal nicht das macht was man von ihr erwartet.
Wenn es schnell gehen soll, kann man im Menü auch auf die Werkseinstellungen zurücksetzen, was zumindest eine versehentliche Fehleinstellung der Kamera schon mal beseitigen sollte.
Die Blende regelt den Lichteinfall und die Schärfentiefe. Je weiter die Blende geöffnet, um so mehr Licht kann zum Sensor durchdringen, um so schmaler aber die Schärfeebene (Vordergrund scharf, Hintergrund unscharf).
Eine geschlossene Blende erzeugt mehr Tiefenschärfe, je geschlossener sie wird, um so weniger Licht kann zum Sensor durchdringen. Dadurch verlängert sich die Belichtungszeit um auf eine korrekte Belichtung zu kommen.
Der ISO Wert regelt die Empfindlichkeit des Sensors auf Licht. Das kommt aus den analogen Zeiten. Der Film wurde mit anderen chemischen Eigenschaften hergestellt, und je nach seiner chemischen Zusammensetzung, wurde entsprechend eine längere oder eine kürzere Belichtungszeit nötig. Je höher die ISO Zahl um so empfindlicher ist der Sensor und um so kürzer die Belichtungszeit um auf eine korrekte Belichtung zu kommen.
Bei hohen ISO Einstellungen sollte in Betracht genommen werden, dass mit steigenden Werten auch das Rauschen im Bild steigt, was sich ab einem bestimmten Wert negativ auf die Bildqualität auswirkt. Deshalb sind Auto-ISO Einstellungen und ISO Werte je nach Kamera oberhalb von ISO 800, 1600, 3200, 6400 nicht mehr empfehlenswert.
Etwas Theorie kann sicherlich nicht schaden. Übrigens ist es besser ein Bild zu unterbelichten als zu überbelichten. Während moderne Sensoren bei Helligkeitsanhebungen in Bildbearbeitungsprogrammen wenig Rauschen erzeugen und sich Bilder so noch gut ausbessern lassen, führen überbelichtete Bildbereiche zu Tonwertabrissen, die keine Farbinformationen mehr beinhalten. Diese Bereiche können nicht mehr repariert bzw. wiederhergestellt werden.
LG MHFoto
Becci
